Dienstag, 17. November 2009

"Schon mal jemand für Dich gestorben?"


Verwunderte Blicke, verständnisloses Kopfschütteln… was für eine Frage?! Und dann noch mitten in der Fußgängerzone!
Diese und ähnliche Reaktionen konnten wir in der vergangenen Woche in Bautzen jeden Tag beobachten. Mit Straßenmalkreide hatten wir ein Kreuz, an dem Jesus zu sehen war, auf die Steine der Fußgängerzone gemalt. Daneben stand in großer blauer Schrift die provokante Frage: „Schon mal jemand für dich draufgegangen?"



Unser Ziel war es, Leute aus ihrem Alltagstrott herauszureißen und über ihr Leben nachzudenken. Der EC Bautzen hatte uns für eine Woche in die Stadt eingeladen und unterstützte uns nach allen Kräften. Die Jugendlichen aus dem Jugendkreis waren hochmotiviert und sprachen gemeinsam mit uns Menschen an, die in der Fußgängerzone unterwegs waren. Vormittags kamen wir mit älteren Leuten ins Gespräch, die gerade Einkäufe erledigten.

Gegen Mittag kamen viele Schulkinder und blieben gern auf eine Tasse Tee oder ein Kicker Turnier stehen. In den späteren Nachmittagstunden luden wir die Jugendlichen der Stadt ein, die bei der herrschenden Kälte natürlich gern Kaffee und Tee in Anspruch nahmen. Es war nicht immer einfach mit ihnen ins Gespräch über den Glauben zu kommen, denn viele waren mit ihrem Leben zumeist zufrieden und brauchten Gott ihrer Meinung nach nicht. Aber dann gab auch junge Leute, die mit einem Sack voll Fragen zu uns kamen.

Wir spürten ihre Sehnsucht nach Antworten und wollten sie ihnen gern geben. Ich kam dabei persönlich immer wieder an meine Grenzen, an denen ich nicht mehr weiter wusste. Die kritischen Fragestellungen zeigten einerseits, dass die Jugendlichen ehrliches Interesse hatten, aber ich merkte auch, dass ich nicht auf alles eine Antwort geben kann. Diese Erfahrung zu machen war für mich als langjährige Christin ein prägendes Erlebnis. Doch auch wenn ich Gott nicht beweisen konnte und kann, weiß ich, was er in meinem Leben alles getan hat. Ich weiß, dass Jesus mich liebt und sein Leben für mich gegeben hat. „Schon mal jemand für dich draufgegangen?“ – Ja, Jesus.

Rebecca Schäfer, Jahresteam-Volontärin

3 Kommentare:

Ruth hat gesagt…

Ein toller Bericht :-) Mitreißend und packend geschrieben... der macht Lust auf mehr. Freut mich, dass ihr eine so gute Zeit hattet. Vorallem finde ich auch die Idee mit der Straßenmalkreide und dem Spruch voll genial. Wer kann denn so toll malen? :-) Du, Rebecca?
Viele liebe Grüße,
Ruth

Caro hat gesagt…

oh yeah, da bin ich mit der Ruth einig... Rebecca, du kannst ja echt gut berichten- und ich freue mich, dass ihr eine gute Zeit hattet... LG, Caro

Anonym hat gesagt…

Glaubt ihr wirklich, dass es moralisch ist, wenn sich jemand foltern und hinrichten lässt, um die angebliche Schuld anderer zu tilgen? Kann einer entschuldigt werden, dadurch dass ein anderer gequält und getötet wird?
Eure Moral ist krank.