Donnerstag, 8. April 2010

"...und wo ist Dein Ägypten"...?

Es gibt Fragen, die sind wie ein gelangweilter Kellner, der eigentlich keine Lust hat, mir zu dienen. Und dann gibt es eben auch solche wie die oben genannte: mitten in der Predigt von Karoline taucht sie auf, eben diese Frage: und wo ist Dein Ägypten? Im Zusammenhang ging es um die Gefangenschaft Israels in Ägypten über 400 Jahre (nachlesbar in der Bibel 2-5.Buch Mose) und im Grunde um die Frage: was ist es das Dich gefangen nimmt? Angst, Sucht oder Neid, Streit oder Hass, Ehrsucht oder irgend was anderes... Ou Mann, so konkret kann Gott Dich ansprechen...und ich merke plötzlich: ja - das hat was mit mir zu tun!

Ich merke, dass ich so richtig viel noch mit dem Volk Israel zu tun habe: eigentlich befreit aus der Gefangenschaft und sogar bestimmte Bereiche hinter mir gelassen...aber noch nicht völlig losgelöst, weil ich noch nicht alles los gelassen habe. Aber grad darum geht es doch, wenn ich mit Gott leben will: dass ich hinter mir lassen kann, was mich einst gefangen genommen hat! Nur wer los lassen kann, kann auch empfangen: nur wer die Fäuste öffnet, kann die Hände gefüllt bekommen! Und meine Hände sind noch nicht völlig geöffnet...ich bin dabei, das zu ändern - und "Jesus - ich brauch Deine Hilfe dafür!Und dann will ich, dass Du sie neu füllst!"

Spring 2010 hat sich schon deswegen gelohnt, weil mir dies bewußt geworden ist! Heute keine Fotos, aber dafür viel zum Nachdenken, bedenken, kommentieren und ...fragen...fragen...fragen...dann gibt es auch Antworten.

Gott segne Dich! Mit einem lieben Gruß aus Willingen!

27 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Danke für diese Erkenntnis.
Ich habe schon so oft den Spruch gehört: "Lebe als Christ so, dass andere ins Fragen kommen."
Mich beschäftigt zur Zeit sehr, dass mich keiner fragt :-(
Liegt das nun an mir oder an den Leuten?

Ann-Kathrin hat gesagt…

Hallo liebe Buzzis! Ich lese ja immer gerne gleich in der online Bibel nach über was ihr so bloggt. Ich hab eben auch das mit der Gefangenschaft in den Mose Büchern gefunden. Aber habt ihr die mal selbst gelesen? Da steht ja so viel gruseliges über Gott drin das ich das erstmal ne Stunde wegklicken musste bis ich mich wieder eingekriegt habe. Das ekligste war das hier aus Nr 5:

"Wenn du nicht auf alle Worte dieser Weisung, die in dieser Urkunde aufgezeichnet sind, achtest und sie hältst, aus Furcht vor diesem herrlichen und Furcht erregenden Namen, vor Jahwe, deinem Gott, wird der Herr die Schläge, die er dir und deinen Nachkommen versetzt, über alles Gewohnte hinaus steigern zu gewaltigen und hartnäckigen Schlägen, zu schlimmen und hartnäckigen Krankheiten. Er wird alle ägyptischen Seuchen, vor denen du Angst hast, wieder über dich bringen und sie werden an dir haften bleiben. Auch alle Krankheiten und Schläge, die nicht in der Urkunde dieser Weisung aufgezeichnet sind, wird der Herr über dich bringen, bis du vernichtet bist. So wie der Herr seine Freude daran hatte, euch Gutes zu tun und euch zahlreich zu machen, so wird der Herr seine Freude daran haben, euch auszutilgen und euch zu vernichten."

Jetzt bin ich echt etwas durcheinander. Also an einen Gott der Spass daran hat andere zu quälen und zu töten kann und will ich doch nicht glauben. Also Freiheit und befreiung stell ich mir irgendwie anders vor. Wie seht ihr das?

Ann-Kathrin hat gesagt…

Hallo seid ihr eigentlich da oder noch alle in den Ferien? Ich hab vor ein paar Tagen einen längeren Kommentar hier geposted aber ich kann ihn immer noch nicht hier finden. Ich würde mich freuen wenn ihr was zu meinen Fragen sagen würdet :-)

Anonym hat gesagt…

Hallo liebes Buzz-Team,

ja nur wer Fragt bekommt auch antworten, und es ist gut die Richtigen Fragen am richtigen Ort zu stellen wie die Ann-Kathrin. Ich Bete und hoffe daß Du die Richtigen Antworten an dem richtigen Platz bekommst (THE Buzz) ist ein richtiger platz, bekommst. Auch für die anderen eifrigen Leser dieses Blogs habt Mut fragen zu stellen!

Denn diese Fragen sind Über(leben)´s Wichtig.

Ruth hat gesagt…

Ja, das Team war viel unterwegs in der letzten Zeit... Und ich auch. Deshalb musstest du etwas warten.
Puh, du stellst echt gute Fragen. Da muss ich auch erstmal drüber nachdenken, um dir eine gute Antwort geben zu können. Ich mache mir mal Gedanken und versuche dir die Tage zurück zu schreiben, ja? ;-) Ansonsten kann ich dir auch, wie der Ecki es schon geschrieben hat, www.mehrglauben.de empfehlen. Da sitzen echt fitte Leute, die extra Zeit dafür haben, Fragen zu beantworten... Ist eine ganz coole Seite.
Liebe Grüße für heute erstmal. Ruth

Dall hat gesagt…

Hallo ihr Lieben. Das entwickelt sich ja toll hier. Richtiger Austausch. Und gute Fragen.

Liebe Moni, ich glaube nicht, dass es an Dir liegt, wenn Leute nicht fragen. Denn zum Fragen stellen bedarf es Vertrauen. Es braucht Beziehung und Ehrlichkeit. Das kann ich aus den letzten Jahren evangelistischer Tätigkeit sagen. Und damit grenzt sich der Kreis der Fragensteller schon mal auf Deine Beziehungen ein. (Wenn das zu pauschal ist - Ausnahmen bestätigen die Regel.) Und was viele Christen immer wieder gern mit diesem Spruch des Lebens als Christ ausblenden ist nun mal der Umstand, das Glaube daher kommt, dass Gott sich uns mitgeteilt hat.
Auch ein Hindu, Buddhist, Muslim oder Humanist kann ein anständiges, tolles Leben führen, bei dem Menschen ins Fragen kommen. Viele 'christliche' Verhaltensweisen werden heute ohnehin dem Humanismus zugeschrieben. Nur wenige würden Dein Verhalten mit Deinem Glauben in Verbindung bringen.
Die Erkenntnis kam bereits dem guten alten Paulus. In seinem Brief an die Gemeinde in Rom schreibt er, 'so kommt der Glaube aus dem Gehörten...'. Von daher bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als ab und an alle Bedenken über Bord zu werfen, den Mund aufzumachen und von dem zu erzählen, dem das 'Mundaufmachen' sein Leben gekostet hat - Jesus Christus.

Das soll keine Belehrung sein. Lediglich die Feststellung, dass bei Dir alles normal ist ;-) und die Ermutigung von Deinem Glauben zu erzählen.

Liebe Grüße,
der Dall

Matthias hat gesagt…

Hallo @Ann-Kathrin,

Gott quält niemanden, daß wäre Paradox, denn er hat und Menschen geschaffen!!

Es macht keinen Sinn die Geschöpfe zu zerstören die ER selber geschaffen hat.

@Ann-Kathrin,

Ein paar Jungs machen sich am Strand eine schöne Burg, und spielen eine Weile, bis eine eine Bande böser Jungs Kommt und sie kapput machen will. Wie werden sich die Burgerbauer verhalten @Ann-Kathrin?

Jetzt erzähle ich Dir daß selbe Beispiel noch mal nur daß die Jungs die schöne Burg vor finden und mit ihr Spielen. Es kommen die anderen Jungs und sollen sie kapputmachen. wie werden Deiner Meinuns sich die Jungs die die Burg gefunden haben und mit ihr spielen verhalten?

Liebe Grüße,

Matze

Ann-Kathrin hat gesagt…

Schade :-| ich hätte gedacht, dass ihr ne Antwort wisst, da ihr die Texte so empfehlt. An mehrglauben hab ich schon vorn paar Wochen geschrieben als ihr das schonmal wem empfohlen habt, aber ich hab noch nix von denen gehört. Ich hab die Stellen auch mal unserem Pfarrer gezeigt und der hat gesagt, dass man das alte Testament nicht ernst nehmen darf, da es nach Jesus vom neuen ersetzt wurde. Aber ich fände das sehr komisch wenn Gott mal hü und mal hott sagen würde. Weiss hier zufällig jemand, wie man jetzt nun wissen kann, was aus der Bibel wirklich von Gott ist?

Ann-Kathrin hat gesagt…

@Matthias
"Es macht keinen Sinn die Geschöpfe zu zerstören die ER selber geschaffen hat."

Ja genau, das sehe ich doch auch so. Aber die ganzen Mose Bücher sind voll mit fiesesten Drohungen von Gott und er fordert da auch ständig auf zu töten und zu quälen, Kinder Babys und Frauen abzuschlachten und noch krasseres. Ehrlich gesagt waren diese 5 Mose Kapitel das schlimmste was ich jemals gelesen habe.
Und wie du sagst: das macht doch alles keinen Sinn. Aber woher weiss ich dann wie Gott wirklich ist wenn ich die Bibel nicht richtig ernst nehmen kann? Ich kann doch nicht nur auf die schönen Stellen kucken.

Matthias hat gesagt…

Liebe Ann-Kathrin,

Die Bibel ist Gottes Wort, vom Anfang bis Ende! Wenn es so wäre wie es Dein Pfarrer sagt, dann wäre eigendlich die Bibel ganz hinfällig, weil sich sich wieder sprechen würde.

Das neue Testament baut auf das Alte auf, und Prophetien die im alten gegeben werden erfüllen sich im Neuen Testament und darüber hinaus bis in die heutige Zeit. Von Anfang bis Ende ist die Bibel ein Liebesbrief an uns Menschen, und daß zieht sich wie ein roter Faden durch daß ganze Buch.

Jesus ist Gottes Sohn ist auf diese Erde gekommen um die Gemeinschaft mit uns Menschen mit Gott wieder herzustellen und nicht um eine neue Religion zu gründen, sondern weil er mich und die @Ann-Kathrin erschaffen hat und liebt so wie Du bist!!

Liebe Grüße,

Matze

Ruth hat gesagt…

Hallo Ann-Kathrin.

Also, ich sehe das ein bisschen anders als dein Pfarrer. Wie auch schon Matthias erklärt hat, bin auch ich davon überzeugt, dass die ganze Bibel von Gott eingegeben ist und wir nichts herauslöschen dürfen. Altes und Neues Testament gehören zusammen, bauen aufeinander auf. Auch Jesus zitiert immer wieder das Alte Testament, aber er löst es nicht auf. Vielmehr ist er selbst die Erfüllung von vielen Ankündigungen aus dem Alten Testament.
In 2. Timotheus 3,16 steht: „Die GANZE Schrift ist von Gottes Geist eingegeben und kann uns lehren, was wahr ist, und uns erkennen lassen, wo Schuld in unserem Leben ist. Sie weist uns zurecht und erzieht uns dazu, Gottes Willen zu tun.“

Ok, nun zu deiner Frage zu den Mose-Texten. Wichtig zu beachten ist immer die Situation, in die diese Sachen hinein gesprochen wurden, damit man versteht, warum was wie passiert. Die Stelle, die du zitiert hast, ist an das Volk Israel gerichtet. Gott hat sich dieses Volk als sein Volk rausgesucht und mit ihnen einen Bund, sozusagen einen Vertrag geschlossen.
Dies kannst du in 5. Mose 26 nachlesen:

„Heute hat der Herr, euer Gott, euch befohlen, alle diese Gesetze und Vorschriften zu halten. Ihr sollt sie von ganzem Herzen und mit ganzer Kraft befolgen. Ihr habt heute dem Herrn erklärt, dass er euer Gott ist und dass ihr euch nach seinen Gesetzen, Geboten und Vorschriften richten wollt, indem ihr nach seinem Willen lebt und auf seine Stimme hört. Der Herr hat heute erklärt, dass ihr sein Volk seid, wie er es versprochen hat, und dass ihr alle seine Gebote befolgen sollt. Er hat erklärt, dass er euch über alle anderen Völker setzen wird, die er gemacht hat. Dann werdet ihr gerühmt, gelobt und geehrt werden. Ihr werdet ein Volk sein, das dem Herrn, eurem Gott, heilig ist, wie er es versprochen hat.“

Gott hat den Israeliten das Angebot gemacht, dass er ihr Gott sein will. Und sie haben das Angebot angenommen, sind diesen Bund eingegangen. Fast wie ein Versprechen bei einer Hochzeit. Einer verspricht dem Anderen ihm treu zu sein. Gott erinnert sein Volk an das, was sie alles schon gemeinsam in ihrer Beziehung zueinander erlebt haben. Er hat alles für sie gegeben, hat sie aus Ägypten aus der Sklaverei befreit, hat sie 40 Jahre durch die Wüste begleitet, sie dort täglich mit allem versorgt, was sie brauchten. Das war alles Ausdruck seiner Liebe zu ihnen. Das Volk war ihm leider nicht immer treu. Oftmals haben sie sich von ihm abgewendet. Nun will Gott noch mal einen neuen Bund mit ihnen schließen und deshalb sagt er:
„Darum bleibt dem Bund treu, den der Herr mit euch schließt, und erfüllt alle eure Verpflichtungen; dann wird euch alles gelingen, was ihr tut.“ (5. Mose 29,8)

Gott macht seinem Volk Mut, ihm weiter zu vertrauen, denn das wird ihnen Segen bringen. Und er warnt eben auch davor, dass diejenigen, die diesen Bund mit ihm verletzen ein Fluch treffen wird. Eben weil sie damit seinen Zorn geradezu herausfordern.

Ruth hat gesagt…

Interessant ist, wie es weitergeht. Du bist nicht die Einzige, die sich fragt, warum Gott so hart ist:

„Alle Völker werden dann sagen: Warum hat der Herr dieses Land so hart bestraft? Was ist der Grund für seinen schrecklichen Zorn? Und man wird ihnen antworten: Das kommt davon, dass seine Bewohner dem Bund untreu geworden sind, den der Herr, der Gott ihrer Vorfahren, mit ihnen schloss, als er sie aus Ägypten herausführte. Sie wandten sich von ihrem Gott ab und beteten andere Götter an, von denen sie vorher nichts wussten und deren Verehrung er ihnen verboten hatte. Deshalb wurde der Herr zornig auf dieses Land und ließ alle Drohungen in Erfüllung gehen, die in diesem Buch aufgeschrieben sind. In seinem glühenden Zorn riss er die Bewohner aus ihrem Land aus und schleuderte sie in ein fremdes Land, wo sie noch heute sind." (5. Mose 29,23-27)

Und dann in Kapitel 30 erklärt er:
„Ich habe euch klar und deutlich gesagt, dass Gehorsam euch Segen bringt, Ungehorsam aber Verderben“

Ich bin ehrlich gesagt ziemlich froh, dass Gott so klar und deutlich sagt, was er will – und dass er dann eben auch das durchführt, was er ankündigt. So hart wie es ist. Ich will keinen Kuschel-Gott, der immer das macht, was ich mir wünsche, der ständig seine Meinung ändert, auf den kein Verlass ist. Ich fände es schlimm, einen Gott zu haben, dem es egal ist, wie ich mich verhalte, wo nie etwas Konsequenzen hat. Ich fände es schlimm, wenn Gott immer nur lieb wäre, wenn er niemals bestrafen würde, auch keine bösen Menschen, die z.B. anderen viel Leid antun... Ich bin froh, dass Gott jemand ist, der Charakter und Gefühle hat. Ich bin froh, dass er uns Menschen liebt. Und nicht einfach nur so, sondern leidenschaftlich... Ich bin froh, dass Gott nicht launisch ist. Sondern, dass er zu seinem Wort steht. Er macht eben nicht mal hü und mal hott. Was er sagt, das führt er auch aus. Bei ihm weiß man, woran man ist. Er gibt die Verheißung, dass wir Segen empfangen, wenn wir ihm vertrauen. Aber weil er uns Menschen so liebt, macht es ihn eben auch unendlich traurig, wenn wir ihn ignorieren, sein Liebes-Angebot nicht annehmen, wenn wir ihn beleidigen und missachten. Ja, es macht Gott nicht nur traurig, sondern auch zornig. Ich denke, sich über die Liebe, die einem jemand entgegenbringt, lustig zu machen, ihn nicht zu achten und zurückzuweisen, ist eines der schlimmsten und verletzendsten Dinge, die man machen kann. Deshalb ist es so schlimm, die Person zu verachten, der wir buchstäblich alles verdanken: Gott, dem Schöpfer des Universums, dem Schöpfer von dir und mir. Wie schlimm ist es für einen menschlichen Vater, wenn sein eigener Sohn oder seine Tochter ihn verleugnet und nichts mit ihm zu tun haben will... Um so krasser ist die Situation, wenn Menschen Gott, den Vater missachten. Das macht ihn so unendlich traurig. Er ist mehr als ein menschlicher Vater. Ja, Gott ist heilig. Und ihm gebührt alle Ehre. Er ist kein Gott, den man einfach in die Ecke stellen kann und nur bei Bedarf rausholen. Aber das ist das, was das Volk Israel immer wieder gemacht hat. Und was auch wir Menschen heute all zu oft tun.

Ruth hat gesagt…

Und so ist es eben auch in dieser Geschichte hier (Kapitel 30). Gott bietet die Chance umzukehren und sich ihm wieder zuzuwenden. Und das belohnt er sogar mit Segen, er macht alles wieder gut:

"Kehrt zum Herrn, eurem Gott, zurück, werdet ihm gehorsam und befolgt mit ganzem Herzen und mit allen Kräften seine Gebote, die ich euch heute verkündet habe. Dann wird der Herr, euer Gott, Erbarmen mit euch haben. Er wird alles für euch wieder zum Guten wenden und euch aus den Völkern, unter die er euch zerstreut hat, herausholen. Selbst wenn er euch bis ans äußerste Ende der Welt verstoßen hat, wird er euch von dort zurückholen und euch in das Land bringen, das euren Vorfahren gehört hat. Ihr werdet es wieder in Besitz nehmen können und der Herr wird euch noch mehr segnen und euch noch zahlreicher machen als eure Vorfahren. Er selbst wird eure Herzen beschneiden und die Herzen eurer Nachkommen, sodass ihr den Herrn, euren Gott, mit ganzem Herzen und mit allen Kräften lieben könnt und dadurch euer Leben rettet. Das Verderben, das der Herr euch angedroht hat, wird er dann über eure Feinde hereinbrechen lassen, die euch unterdrückt und verfolgt haben. Ihr aber werdet euch dem Herrn wieder zuwenden, ihm gehorchen und alle seine Gebote befolgen, die ich euch heute verkündet habe. Dann wird der Herr, euer Gott, euer Tun segnen und euch alles im Überfluss schenken. Ihr werdet viele Kinder haben, euer Vieh wird sich vermehren und die Felder werden reiche Ernten bringen. Der Herr wird wieder Freude an euch haben und euch Gutes tun, so wie es bei euren Vorfahren gewesen ist. Ihr müsst euch nur dem Herrn, eurem Gott, wieder mit ganzem Herzen und mit allen Kräften zuwenden, auf ihn hören und nach seinen Geboten und Weisungen leben, die in diesem Gesetzbuch aufgeschrieben sind."

Hey Ann-Kathrin, jetzt hab ich ganz schön viel geschrieben, und ich habe keine Ahnung, ob du irgendwie nachvollziehen kannst, was ich dir sagen wollte.
Wahrscheinlich wird das nicht alle deine Fragen geklärt haben. Aber das ist auch nicht so schlimm... Auch wir, die wir eine Beziehung zu Jesus haben, haben nicht jede Frage geklärt. Aber was mir immer wieder deutlich wird in solchen Gesprächen: Es kommt auf die Entscheidung an: Kann ich Gott, nach Abwägen aller Argumente vertrauen? Sicher kannst du diese Frage noch gar nicht so schnell beantworten... musst du auch nicht. Aber ich mache dir Mut, dich weiter auf die Suche nach Gott zu machen, wirklich herauszufinden, wer er ist. Um das Bild zu vervollständigen, was du von Gott hast, würde ich dir empfehlen das Johannes-Evangelium zu lesen und dir dann vielleicht mal die Frage zu stellen: „Kann ich Jesus vertrauen?“ Ich habe meine Antwort gefunden: Ja. Ich habe erfahren, dass ich, je länger ich eine Beziehung zu Gott habe, ihm sogar immer mehr in den Bereichen vertrauen kann, die ich noch gar nicht verstehe. Einfach weil ich in meinem Alltag erlebe, dass Gott fair ist und dass er es gut mit mir meint.

Ok, das war's erstmal für heute. Hoffe, du bist bis hierher durchgekommen mit lesen.

Liebe Grüße, freu mich auf weitere Rückmeldungen von dir.
Ruth

Ruth hat gesagt…

Gott ist heute derselbe, der er auch im Alten Testament war. Es macht ihn total traurig, wenn Menschen ihn ignorieren, sich anderen Göttern zuwenden, und somit seine Liebe zurückweisen. Aber der Unterschied zu damals ist, dass uns der Zorn Gottes nicht mehr direkt trifft. Eben weil die ganze Leidenschaft Gottes, die sich eben manchmal in Wut und Zorn ausdrückt, sozusagen bei Jesus abprallt. Er ist wie ein Blitzableiter, der die Strafe, die wir eigentlich verdient hätten, abhält, auf sich nimmt. Was wir nun nur noch von Gott empfangen, ist seine Liebe. Die Liebe ist das, was Gott von Anfang an angetrieben hat. Ihm ging es nie darum Menschen einfach wild zu töten und zu quälen. Sein Antrieb war immer die Liebe eines Vaters, der sich nach nichts mehr sehnt, als dass seine Kinder zu ihm zurück kommen und ihn wieder als Vater anerkennen.

In Johannes 3,16 ff steht:
Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat. Gott sandte seinen Sohn nicht in die Welt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch seinen Sohn zu retten. Wer an ihn glaubt, wird nicht verurteilt.

Wer seine Sünden bereute, den wollte Gott immer retten. Er hat nie einfach alle umkommen lassen, sondern gab immer die Chance zur Rettung. Es ging ihm nicht darum einfach aus Wut willkürlich alle zu töten. Gott hatte sich immer im Griff. Er wusste genau, was er tat. Es war ja von Anfang an klar: Wer ihm vertraut und ihn als Gott anerkennt, der erfährt Segen, dem passiert nichts. Aber wer ihn eben ignorierte, sein Liebesangebot zurückwies, den traf aufgrund von Ungehorsam ein Fluch.

Auf den ersten Blick erscheinen viele Geschichten aus dem Alten Testament sehr grausam. Sind sie auch. Aber wenn man genauer hinschaut, stellt man fest, dass es immer so war: Wer gerettet werden wollte, den hat Gott gerettet. Hier einige Beispiele aus anderen Geschichten:
Als in Ägypten die Erstgeborenen starben, wurden alle Familien verschont, die Gottes Anweisung befolgten, ihre Häuser zu markieren. Gott ließ für alle einen Ausweg offen.
Als Josua die Stadt Jericho angriff, konnten Rahab und ihre Familie fliehen, weil sie sich dem Volk Gottes angeschließen wollten.
Hunderte von Jahren vor Josua sagte Gott Abraham, dass er auf das Land Kanaan noch warten müsse. Gott wollte zu dieser Zeit die Völker, die dort lebten, noch nicht zerstören. Er gab ihnen noch Jahrhunderte Zeit, ihren gewalttätigen und verdorbenen Lebensstil zu ändern. Die sittlich verfallene Stadt Ninive bereute alles und Gott rette sie.

Ann-Kathrin hat gesagt…

@Ruth:
Puh, ich bin gerade durch deinen Text gestiegen und hoffe ich hab ihn richtig verstanden. Du sagst, dass Gott uns Menschen so sehr liebt, dass es ihn tief trifft, wenn wir ihn ablehnen und dass es dann ok ist, dass er sich an uns rächt und Spass daran hat uns zu quälen. Ehrlich gesagt macht das für mich keinen sinn. Das hat doch nichts mit Liebe zu tun, wenn man jemanden mit fieser Gewalt erpresst einen auch zurück zu lieben. Ich hab in den Mose Geschichten ne Stelle gefunden da zwingt er sogar auch andere dazu ganze Dörfer zu zermetzeln nur weil sie an einen andern Gott glauben.

"Dann sollst du die Bürger dieser Stadt mit scharfem Schwert erschlagen, du sollst an der Stadt und an allem, was darin lebt, auch am Vieh, mit scharfem Schwert die Vernichtungsweihe vollstrecken. Alles, was du in der Stadt erbeutet hast, sollst du auf dem Marktplatz aufhäufen, dann sollst du die Stadt und die gesamte Beute als Ganzopfer für den Herrn, deinen Gott, im Feuer verbrennen. Für immer soll sie ein Schutthügel bleiben und nie wieder aufgebaut werden. Von dem, was der Vernichtung geweiht war, soll nichts in deiner Hand zurückbleiben, damit der Herr von seinem glühenden Zorn ablässt und dir wieder sein Erbarmen schenkt, sich deiner annimmt und dich wieder zahlreich macht, wie er es deinen Vätern geschworen hat."

Ruth, in deinem Post sagst du dass du es gut findest das Gott solche Konsequenzen will.
Wenn ich das ernst nehme muss ich doch sofort loslaufen und Sanya aus meiner Klasse, die Hindu ist, umbringen nur weil sie nicht an Gott glaubt und ihre Familie am besten gleich auch!!

@Mathias
Du schreibst: "Von Anfang bis Ende ist die Bibel ein Liebesbrief an uns Menschen, und daß zieht sich wie ein roter Faden durch daß ganze Buch."

Also wenn mir mal jemand so nen Liebesbrief wie die Mose Bücher schreibt dann renn ich aber weg! Meinst du das wirklich ernst?? Ich hab ja schon mal ein paar nette Sachen an anderen Stellen in der Bibel gefunden aber das meiste was ich gelesen hab war echt fies. Wenn alles in der Bibel wichtig und echt sein soll dann kann man da ja auch nicht einfach drüberlesen, oder wie macht ihr das?

Ruth hat gesagt…

Hallo Ann-Kathrin,

ich glaube, es ist ganz wichtig, dass du dich jetzt nicht an dem einen Mose-Text festbeißt, sondern die Bibel als Ganzes nimmst. Wir Christen sehen das Alte Testament vorallem von Jesus her. Das Alte Testament ist wichtig, um die Geschichte zu verstehen, die Gott mit seinem Volk geschrieben hat. Und klar, da sind viele Sachen passiert, die wir heute schwer nachvollziehen können. Das AT ist halt ein Geschichtsbuch, dass die vielen verschiedenen Geschehnisse und Entwicklungen der Menschheit zeigt... aber im Prinzip zielt alles im AT auf Jesus ab. Es ist wichtig, das AT zu kennen, aber das heißt nicht gleichzeitig, dass alles, was darin steht, auch heute noch für uns gültig ist. Manches galt damals für die eine Situation. Sprich: Du sollst deine Mitschülerin natürlich nicht umbringen! ;-) Letztlich gilt für uns heute immer das, was Jesus sagt:

„Ihr wisst, dass es heißt: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich aber sage euch: Verzichtet auf Gegenwehr, wenn euch jemand Böses tut! Mehr noch: Wenn dich jemand auf die rechte Backe schlägt, dann halte auch die linke hin.“ (Matthäus 5,38)

In diesem Punkt stimmt es, was dein Pfarrer sagte: Hier macht Jesus einen Teil des AT ungültig. Mit Jesus hat ein neuer Abschnitt, eine neue Epoche angefangen. Es gilt nicht mehr Gewalt auszuüben, sondern zu lieben.

Jesus sagt außerdem in Matthäus 12,29-31:
„Das höchste Gebot ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften« (5.Mose 6,4-5). Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3.Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese.“

Unsere Aufgabe ist es also die Menschen um uns herum zu lieben.
Wie Gott ist, können wir vorallem in Jesus erkennen... In ihm zeigt sich noch mal ausdrücklich seine ganze Liebe. Ich mache dir deshalb echt Mut, auch mal im Neuen Testament zu lesen... Erst wenn wir die ganze Bibel anschauen, können wir den roten Faden von Gottes Liebe erkennen.
Ich versuche ihn dir hier mal in Kurzfassung aufzuzeigen.

Ruth hat gesagt…

Schließlich wollte Gott eine endgültige Lösung für dieses Dilemma finden. Er wollte, dass sein Volk wieder mit ihm in Beziehung leben kann. Und er wollte auch, dass wir, der Rest der Welt, eine Chance bekommen, diese Trennung zu ihm zu überwinden und wieder in Gemeinschaft mit ihm zusammen zu leben. Damit die Sünde (unser Verhalten Gott gegenüber - unser Misstrauen und unsere Gleichgültigkeit; unser Egoismus und unsere Überschätzung, dass wir das Leben ganz gut ohne ihn meistern können, etc...) uns nicht zu Tode bringt, hat Gott sich etwas einfallen lassen (Joh. 3,14-16). Er hat sein bestes und liebstes Stück gegeben, einen Teil von sich selbst: Seinen Sohn JESUS. Er starb am Kreuz. Jesus am Kreuz – das ist Gottes Angebot an alle Menschen – auch an dich und mich: „Lass dich frei machen von dem, was uns voneinander trennt und fang ein Leben mit mir an!“ Jesus schlägt sozusagen die Brücke zwischen uns Menschen und Gott. Durch Jesus haben wir die Möglichkeit in Kontakt zu Gott zu treten. Weil Jesus am Kreuz für all unsere Sünden gestorben ist, können wir, wenn wir das für uns in Anspruch nehmen, ohne Sünde mit Gott in Kontakt treten. Das heißt, die ganze Strafe, die wir eigentlich verdient hätten für den Mist, den wir so verzapfen, hat Jesus auf sich genommen. Jesus bietet uns die Möglichkeit an, Vergebung zu bekommen, und dadurch wird es uns möglich eine Beziehung mit dem heiligen Gott zu starten. Wir Menschen können selbst nichts tun um den Abgrund zu überwinden und zu Gott zu gelangen. Das einzige was wir tun können, ist uns zu entscheiden, ob wir dieses Angebot von Jesus annehmen oder nicht.
Gott überlässt uns dabei die freie Wahl. Er will keinen zwingen ihn zu lieben. Wir können sein Liebesangebot namens Jesus ernst nehmen und ihm unser Leben anvertrauen – oder eben nicht. Diese Entscheidung liegt allein bei uns.
Das geniale ist, wenn wir eine persönliche Beziehung mit Gott beginnen, und Jesus Christus vertrauen, dann fängt nicht nur hier und jetzt ein ganz „neues“ Leben mit einer neuen Perspektive für uns an. Nein, wir bekommen auch, so sagt es die Bibel, ewiges Leben. Das heißt, der Tod hat keine Macht mehr über uns. Klar, sterben Christen auch genauso wie alle anderen Menschen. Aber der Tod ist für uns nur wie eine Tür, durch die wir hindurch gehen, hinein in ein ewiges Leben mit Gott.

Tja... das war jetzt sozusagen die Botschaft der Bibel im Schnelldurchlauf. Ich hoffe, du kannst den roten Faden erkennen. Es geht im Kern in allem darum, dass Gott sich nach einer Beziehung zu jedem von uns Menschen sehnt, weil er uns so sehr liebt. Und ganz besonders drückt er diese Liebe zu uns eben in Jesus aus. Deshalb lohnt es sich total, sich mal mit dem Leben von Jesus zu beschäftigen. An ihm kann man ganz viel sehen, wie Gott ist.

Viele Lichtblicke beim Weiterdenken wünscht dir Ruth

Ruth hat gesagt…

Also, alles beginnt mit der Schöpfung. Gott hat uns Menschen geschaffen um ein Gegenüber zu haben. Er hat uns Menschen so gemacht, dass wir eine persönliche Beziehung zu ihm haben können. Er liebte die Menschen von Anfang an, und es war und ist ihm nichts wichtiger, als dass wir ihn kennenlernen. Die Bibel beschreibt das so: Adam und Eva lebten vereint und glücklich mit Gott im Garten Eden. Das Leben war perfekt. Gott sagte: „Es ist sehr gut.“
Doch irgendwann nahm dort alles eine Wende. Adam und Eva wollten unabhängig sein, wollten ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Sie wurden ungehorsam Gott gegenüber und misstrauten ihm, dass er es wirklich gut mit ihnen meinen würde. Sie aßen vom Baum der Erkenntnis, obwohl Gott sie vorher gewarnt hatte. Das war ein tragisches Ereignis in der Beziehung von Gott und Mensch, das sich seitdem bei uns Menschen immer wiederholt: Gott hat uns Menschen ganz bewusst einen freien Willen gegeben, selbst entscheiden zu können. Eben genau darum, weil er keine Marionetten haben wollte. Klar, er hätte uns auch zwingen können ihn zu lieben, in dem wir gar nicht erst selbstständig hätten denken können. Aber nein, er wollte, dass wir frei entscheiden können, was wir tun. Die Entscheidung, die Adam und Eva damals trafen und die wir immer wieder treffen, tut Gott unglaublich weh, aber er muss die Konsequenzen daraus ziehen, weil er heilig und vollkommen ist. Mit der Entscheidung gegen Gottes guten Willen, passen wir Menschen nicht mehr in Gottes vollkommene Gegenwart. Ein weiteres Zusammenleben mit ihm ist nicht mehr möglich. Wir sind vom Garten Eden, der für die gute und heile Welt steht, ausgeschlossen. Das bedeutet auch, dass wir ein begrenztes Leben auf der Erde haben. Ursprünglich war das nicht von Gott vorgesehen. Auch stehen wir nicht mehr in der ursprünglichen Gemeinschaft mit Gott.
Das ist der Grund, dass viele Leute keine persönliche Beziehung zu ihm haben und auch nichts mit ihm zu tun haben wollen... Diesen Bruch in der Gemeinschaft mit Gott nennt die Bibel Sünde. Sünde ist also laut Bibel nicht irgendetwas Moralisches, wie wir es heute oft verstehen, sondern im Kern die vom Menschen abgebrochene Gemeinschaft mit Gott, die dann all das Böse und Schlechte unter den Menschen als weitere Folge hat. Sünde ist wie eine tiefe Schlucht, die uns von Gott trennt. Die Konsequenz dieser Trennung von Gott, die sich im Misstrauen zu Gottes Willen und Handeln widerspiegelt, ist unser Tod. Denn nur Gott hat das Leben in sich selber. Wir schneiden uns durch unsere Trennung von Gott auch vom ewigen Leben ab. Doch eigentlich hatte Gott sich das ganz anders gedacht. Er wollte, dass wir ewig leben – damit wir ganz viel Zeit mit ihm verbringen können.
Deshalb wollte Gott nicht, dass diese Trennung zwischen ihm und uns Menschen weiter besteht. Er hat alles unternommen, um wieder Kontakt zu uns Menschen zu bekommen. Er hat seinem geliebten Volk Israel immer wieder das Angebot gemacht, mit ihnen zusammen zu leben. Doch das ging jeweils nur für eine kurze Zeit gut, bis sich das Volk wieder von ihm abgewandt hat... Jedes Mal hat Gott sich wieder neu um sie bemüht und ihnen seine Liebe gestanden und ihnen angeboten, wieder neu mit ihm zu starten. Doch immer wieder scheiterten all diese Versuche. Und so zieht sich dieses Hin- und her durch das ganze Alte Testament.

Matthias hat gesagt…

Hallo!

Ich hoffe @Ruth Du hast die Ann-Kathrin nicht verscheucht, wäre schade!

Liebe Grüße

Matthias

Ruth hat gesagt…

Hoffe ich auch :-) Ich weiß ja, dass ich manchmal viel rede (oder in diesem Fall schreibe). Aber ein Verscheuchen war nicht beabsichtigt...

Ann-Kathrin hat gesagt…

@Ruth
Du sagst in deiner Antwort zu den Mose Büchern:

"Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass du dich jetzt nicht an dem einen Mose-Text festbeißt, sondern die Bibel als Ganzes nimmst. Wir Christen sehen das Alte Testament vor allem von Jesus her…Und klar, da sind viele Sachen passiert, die wir heute schwer nachvollziehen können."

Das ist ja witzig. Im Hauptpost sagt ihr zu den Mose Texten:
"Ou Mann, so konkret kann Gott Dich ansprechen...und ich merke plötzlich: ja - das hat was mit mir zu tun! …Ich merke, dass ich so richtig viel noch mit dem Volk Israel zu tun habe"

Ja wie denn nun? Irgendwie versteh ich das alles nicht. Das ist immer so schwammig. Unser Reli Lehrer redet auch so. Wenn es um Gott geht bekommt man auf ne einfache Frage immer lange unklare Antworten.

eckisuf hat gesagt…

hey, ich versuchs mal kurz zu halten^^: beides ist richtig.
gott spricht zu dir durch die bibel als ganzes, aber auch durch einen einzigen vers.

manchmal will gott dir ein bissl von sich selbst verraten - wie er ist, was er sich so denkt, etc. und manchmal will er dir aber auch konkret sagen, was er von dir denkt und was er mit dir vor hat.
wir menschen denken oft, wir hätten uns so toll weiterentwickelt... aber oft haben wir einfach die gleichen verhaltensmuster wie die leute vor 4000 jahren (das war jetzt mal ne willkürliche Zahl von mir...^^) und da kann dir halt so manches über dich selbst noch klar werden, wenn du das dann liest. so einfach kanns manchmal sein ;)

du kannst gott ja mal darum bitten, dass er dir deine fragen beantwortet und den richtigen blick schenkt, um zu erkennen, was er dir durch die bibel zu sagen hat. das entspricht seinem willen. und danach kannste mal Johannes 14, 13 und 14 lesen ;)

Ann-Kathrin hat gesagt…

"Letztlich gilt für uns heute immer das, was Jesus sagt... In ihm zeigt sich noch mal ausdrücklich seine ganze Liebe. Ich mache dir deshalb echt Mut, auch mal im Neuen Testament zu lesen…"

Ich hab jetzt auch mal die Evangelien gelesen von denen ihr geredet habt. Da sind ein paar nette Sachen drin aber genau wie im alten Testament standen da auch schlimme Sachen drin bei denen mir ganz schlecht wird. Da steht zum Beispiel:

"Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß' es aus und wirf' es weg! Denn es ist besser für dich, daß eines deiner Glieder verlorengeht, als daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird"

Das ist doch total schlimm! Warum soll den jemand sein Auge rausreissen nur weil er eine Frau scharf findet? Und immer dieses komische Höllengerede, das finde ich eigentlich am schlimmsten. Woanders steht da auch:

"Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen."

Das klingt für mich wie die Geschichte von Auschwitz wo sie an der Rampe die Menschen sortiert haben die dann in den Ofen kamen. Wie kann man so einen Text in dems nur so um Rächen geht als Liebeserklärung an die Menschen sehen?
Ich versteh nicht warum sich alle immer nur die netten Sachen aus der Bibel rauspicken als gäbs den andern Kram nicht. Wenn das alles von Gott sein soll hat er das doch wohl auch so gemeint, oder? Aber dann wäre Gott nicht so wie immer gesagt wird. Dann wäre er fies und böse und das kann ich mir nicht vorstellen. Je mehr ich der Bibel lese desto mehr glaub ich langsam dass es Gott so gar nicht gibt.

Ann-Kathrin hat gesagt…

Hallo Buzzis,
ich hatte schon vor einer Woche eine etwas längere Antwort geschrieben, die aber wohl nicht ankam. Ich versuchs noch mal und teil sie auf mehrere Posts auf:

Hallo Ruth & Matthias,

ja, ich bin noch da, aber ich musste natürlich erstmal durch eure Antworten durchsteigen und dabei auch in der Bibel lesen bevor ich was drauf sagen kann :-) Danke für die Bibel Zusammenfassung. Das meiste was du schreibst hab ich so auch schon woanders gehört. Ich lese aber auch gerne immer im Original weil ich dann mehr vertrauen hab. Leider bin ich nach euren Texten noch mehr durcheinander als vorher weil für mich das alles logisch irgendwie nicht zusammenpasst was ich sonst gelernt hab. Ich pick mal ein paar Stellen von euch raus und vielleicht versteht ihr ja dann was ich mein:

"Das AT ist halt ein Geschichtsbuch, dass die vielen verschiedenen Geschehnisse und Entwicklungen der Menschheit zeigt…"

Ich hab extra mal meinen Relilehrer gefragt. Und der sagt dass die Geschichten aus dem alten Testament nicht wirklich so passiert sind sondern dass die wer erfunden hat um die Botschaft von Gott besser rüberzubringen. In Geschi haben wir auch mal drüber geredet dass sie seit 50 Jahren in Israel ihr ganzes Land umbuddeln um rauszufinden ob das aus dem AT stimmt und sie haben wohl nichts gefunden.

"Also, alles beginnt mit der Schöpfung. Gott hat uns Menschen geschaffen um ein Gegenüber zu haben. Er hat uns Menschen so gemacht, dass wir eine persönliche Beziehung zu ihm haben können."
In Bio haben wir uns ein Jahr lang angeschaut wo wir Menschen und die anderen Tiere herkommen und da hiess es dass wir in Millionen Jahren in mini Schrittchen aus anderen Tieren so geworden sind. Ich raff das irgendwie nicht. Wie kann uns Gott dann gemacht haben? Was ist mit den vor-vor-Menschen und anderen Tieren? Hatten die denn keine Beziehung zu Gott? Was soll das mit der "Seele" immer was viele Christen erzählen? Gabs da irgendwann mal zwei Uraffen die keine Seele hatten und ihre Kinder hatten dann schwupps eine? Und was ist mit den Millionen Tierarten die alle ausgestorben sind? Hat Gott die einfach nur so gemacht und wieder sterben lassen damit er dann am Ende uns Menschen zum quatschen hat? Das passt doch alles irgendwie nicht zusammen.

Ecki hat gesagt…

Hi Hi,
gibt's eigentlich ne Kommentar-Überfüllung? :D

Also ich find es total cool, dass Du bei dem Thema so hinther bist und Du Dich so gewissenhaft damit auseinandersetzt. Und schon so ne lange Zeit - Respekt!

Zu Deinen Fragen: Über viele Dinge haben Menschen natürlich unterschiedliche Ansichten. Merkst Du schon bei Zeugenaussagen, wenn ein Unfall passiert ist. Wie die sich unterscheiden... Dabei haben sie alle das gleiche gesehen. So ists auch mit der Bibel. Nix gegen Deinen Reli-Lehrer - aber kaum ein Buch aus der Zeit hat so viele Beweise und Zeitzeugen wie die Bibel. Geschichtsschreiber, Vulkanausbrüche, Überschwemmungen - auch die Arche Noah ist wohl schon gefunden worden. Zu Geschi: Was gefunden wird und was nicht ist natürlich auch politisch brisant. Wem kannst Du da glauben? Der Geschi-Lehrerin? Der ARD? RTL? Israel-freundlichen Berichterstattern? Israel-feindlichen Berichterstattern? Du merkst, das ist ein schweres Thema... Wichtig find ich, dass Du nicht einfach die Meinung von jemanden blind übernimmst, sondern dass Du Dir Dein eigenes Bild machst. Und was ich so bisher von Dir kennen gelernt habe machste das ja auch schon. Weiter so! ;)
Schöpfung vs Evolution... Noch so ein dickes Themenfeld... Weder für das Eine noch für das Andere gibt es wirklich Beweise. Du wirst letzten Endes immer vor einer Glaubensfrage stehen. Ich persönlich glaube lieber, dass es einen Schöpfergott gibt und er auch Erfinder von Evolution ist. In welchem Umfang (an Makroevolution glaub ich eigentlich nicht dran!) die auch immer stattfindet.
<>

Ecki hat gesagt…

<<>>
"Höllengerede" - Gut und Böse gehört halt leider mit zu dieser Erde dazu. Ist nicht nur in jedem Film, sondern auch in der Realität. Ohne Böse, kein Gut! Wer an Gott glaubt, der muss auch wissen, dass es einen Gegenspieler gibt.

Die Stelle, die Du anführst will deutlich machen, wie schlimm diese Tat eigentlich ist. Natürlich kann Mann da drüber weg sehen und jede Frau geil finden, die um die Ecke kommt. Aber es bleibt ja nicht nur beim einen hinsehen. Da geschieht ja noch viel mehr im Kopf, in Gedanken. Das prägt den Charakter, macht einen kaputt. (kaputt meint in diesem Fall "Nicht so, wie Gott es sich für Menschen vorgestellt hat" und das heißt "Getrennt von Gott leben" = "Hölle"). Gott weiß, was es mit Dir macht. Und er will Dich davor bewahren. Gott ist kein Gott, der ständig nur mit dem Zeigefinger schwingt und Dir sagt wie schlecht Du bist. Wenn Du so ein Bild von Gott hast - vergiß es! Gott ist ein Gott der Liebe. Und er will der sagen, wie toll er Dich gemacht hat. Er ist ein Gott er der Ermutigung! Er will Dich davor bewahren, dass Du ohne ihn leben musst. Denn er will ja die Gemeinschaft mit Dir.
Hölle ist praktisch die Welt hier - nur ohne etwas Gutes oder Schönes - eben ohne Gott. So stell ich es mir persönlich zumindest vor.

Du hast Recht: Gott ist weder fies noch böse. Aber - und ich hoffe da kannst Du mir zustimmen - er wäre auch nicht Gott, wenn wir kleinen Menschen ihn sofort durchschauen könnten und alles über ihn wissen.
GLAUBEN ist immer ein WACHSTUM. Am Anfang verstehen wir vieles nicht. Wenn wir aber nach Gottes Willen leben, dann werden wir auch immer mehr verstehen. Ich lebe schon ziemlich lange mit Jesus und auch ich hab in den letzten 2 Jahren noch einiges Neues dazu lernen dürfen. Wie Gott ist und wie wahr die Bibel ist.
Ich kann Dich nur ermutigen dran zu bleiben und nicht schon aufzugeben. Sonst verpasst Du ne ganze Menge! ;)

Constantin hat gesagt…

@Ecki:
Du schreibst: "Schöpfung vs Evolution... Noch so ein dickes Themenfeld... Weder für das Eine noch für das Andere gibt es wirklich Beweise."

Das ist schlicht falsch. Die Beweise für Evolution sind erdrückend:nimm nur z.B. Gensequenzierung, Fossilien, Rudimentorgane und Taxonomie. Wenn Du diese Fremdworte nicht kennst, schau doch mal in einen Biologieunterricht oder in ein paar spannende Bücher zum Thema Evolution. Diese vier Bereiche liefern unabhängig und eindeutig Belege dafür, dass alles Leben auf der Erde von einem gemeinsamen, milliarden Jahre alten Vorfahren abstammt. Evolution ist keine windige, wacklige Theorie - sie ist Fakt und so gut belegt wie alles andere, das die Wissenschaft als Tatsache ansieht.

@Ann-Katrin:
Dass Du die Widersprüche zwischen Wissenschaft und Religion siehst, halte ich für ein gutes Zeichen, denn sie sind in der Tat massiv. Schau Dir einfach mal an, wie diese Gebiete zu Wissen gelangen:
Religionen basieren auf Offenbarung, Tradition und Interpretation. Sie widersprechen sich in vielen Belangen gegenseitig und bieten einzig ihre auch in sich widersprüchlichen heiligen Bücher als Belege an. (Für die unter euch, die Englisch können: Hier ist zum Beispiel eine grafische Darstellung aller Widersprüche in der christlichen Bibel: http://www.project-reason.org/gallery3/image/105/ )
Wissenschaft gründet auf unabhängigem Sammeln von Evidenzen und vor allem dem Falsifizieren, also dem Verwerfen von erkannten Fehlern.

Hier etwas zum Nachdenken: Kennst du irgendeine Frage, auf die früher einmal eine wissenschaftliche Antwort die beste war, jedoch heute eine religiöse die beste Antwort ist?
Umgekehrt gibt es das hundertfach. Wenn jemand eine kennt, wäre ich sehr daran interessiert.