Montag, 31. August 2009

The Buzz bei den 32. Münkeboer Festtagen

Moin ihr lieben Tagebuchleser!

Heute sind wir aus Ostfriesland zurückgekehrt. Und, kaum zu glauben, aber wahr – dort sagt man wirklich zu jeder Tages- und Nachtzeit „Moin!“

Inzwischen wissen wir übrigens nicht nur, wie Plattdeutsch klingt, sondern auch wie ein echter Ostfriese Tee trinkt... und manch einer von uns kam auf den Geschmack...

Ich möchte euch kurz einen Ostfriesenwitz erzählen (sorry ihr lieben Ostfriesen – ich kann's mir nicht verkneifen): Einige Touristen werden von einem Ostfriesen bei Hochwasser an den Deich geführt. Auf dem Wasser schwimmt ein Hut. "Ach, ist da jemand ertrunken?" fragt der Tourist. Die Antwort des Ostfriesen: "Nein, das ist unser Opa, der mäht bei jedem Wetter."

Jaja, die vielen kleinen schnuckeligen Häuser mit ihren tip top gepflegten Gärten sind uns echt aufgefallen. Beeindruckend, wie jeder Rasen perfekt gemäht ist. Doch immer wieder ging uns auch die Frage durch den Kopf: Was versteckt sich hinter diesen schönen Gärten, hinter den Mauern dieser Häuser und was geht in den Herzen der Menschen vor sich? Wir wollten es in diesen Tagen herausfinden. Und da hielt uns auch das typisch ostfriesische und wirklich gewöhnungsbedürftige kalte, regnerische und windige Wetter nicht ab.

Wir, das ist übrigens ein Team aus ehemaligen Tee-Mobil bzw. The Buzz Seminaristen und ein liebes Praktikanten-Ehepaar. Da das jetzige Team ja noch mitten im Basic Training war, reisten wir aus ganz Deutschland an, um diesen Einsatz im Südbrookmerland stellvertretend durchzuführen. Eingeladen hatte die Baptistengemeinde in Moorhusen, denen es vor einigen Monaten ganz neu wichtig wurde, aufzuhören sich um sich selbst zu drehen und endlich rauszugehen, um nicht einzugehen. Und so baten sie um unsere Unterstützung um in ihrem Dorf missionarisch aktiv zu werden. Als Anknüpfungspunkt nutzten wir die Münkeboer Festtage – ein Dorffest, das weit über die Grenzen Ostfrieslands bekannt ist und jedes Jahr mehrere Tausend Besucher anlockt.

Wir begannen mit unserem Einsatz jedoch schon ein paar Tage früher, um uns im Dorf etwas bekannt zu machen. So gab es am Donnerstag Nachmittag ein Kinderprogramm mit dem Thema „Ganz schön mutig Jesus zu vertrauen“ und am Freitag Schulstunden zu den Themen „Gewalt“ und „Identität“. Diese Tage waren wichtig für uns, um erste Kontakte zu knüpfen.
Bei unseren zwei Kino-Abenden im Buzz zeigten wir den Film „The Guardian – Damit andere Leben“. Anknüpfungspunkt für uns war das Motto „Jesus Christus – damit andere leben.“

Das war es auch, was wir in den Gesprächen während der Münkeboer Festtage weitergeben wollten. Zum Programm der Festtage gehörten Flohmärkte, Ausstellungen, Konzerte, ein Volkslauf, der traditionelle Korso sowie ein Oldtimer-Treff. Und unser Buzz stand direkt am Eingang zur Oldtimer-Wiese. Aber wenn du jetzt denkst, dass Oldtimer nur was für alte Leute sind – dann muss ich dir sagen: Nej du, da haste dich geirrt! Die komplette Dorfjugend fuhr dort mit ihren Traktoren auf. Für uns bestand die Herausforderung darin, sie nun gedanklich von ihren Autos wegzulocken hin zum Evangelium.

Ich erinnere mich an eine Gruppe von Jungs, die bei einem plötzlichen Regenschauer auf einmal im Bus auftauchten. Ich ergriff die Chance mit ihnen ins Gespräch zu kommen und konnte ihnen Gottes Gute Botschaft weitersagen. Tatsächlich meinte einer am Ende des Gespräches: „Das macht mich echt nachdenklich.“ Ich bin sicher, dass Gott ihm nachgehen wird und hoffe darauf, ihn einmal im Himmel wiederzutreffen.

Wirklich bewegt und zum Nachdenken gebracht hat uns als Team die Beobachtung, dass viele der Teens orientierungslos sind, was Beziehungen angeht. Sie geben sich schon mit 12, 13 Jahren körperlich völlig dem Freund oder der Freundin hin – ohne Rücksicht auf Verluste. Viele wissen nicht darum, dass sie einen wertvollen Schatz in sich tragen, den es zu schützen gilt... Sie verschenken sich schon so jung an diesen und jenen – und sind doch eigentlich nur auf der Suche nach Liebe. Immer wieder begegneten uns sehnsüchtige Blicke und nach Aufmerksamkeit und Liebe schreiendes Verhalten. Ursache, soweit wir das beurteilen können, meistens kaputte Elternhäuser. Es hat uns traurig gemacht dies alles zu beobachten. Aber wir konnten von Gottes unglaublich großer Liebe zu uns Menschen erzählen. Oft taten wir das in Geschichten verpackt. Wir hoffen, dass sie nicht vergessen werden und eines Tages zu einer Lebensveränderung führen.

Wir sind nun weg – aber die Baptistengemeinde ist noch da. Ich wünsche mir, dass dort in den nächsten Monaten und Jahren noch ganz viel aufbricht. Dass Menschen zu Jesus finden und dadurch heil werden.
In diesem Zug bedanke ich mich bei der Gemeinde in Moorhusen für die super Zusammenarbeit und die herzliche Aufnahme! Viele Grüße an alle, die uns unterstützt haben. Und Danke an das Team. Hat wirklich Spaß gemacht mit Euch! Und Danke Jesus für alles Große und Kleine, was du geschenkt hast.

Ruth Detering
Ehemalige

1 Kommentar:

Elisabeth hat gesagt…

Hallo ihr Lieben,
es freut mich wirklich zu hören, dass ihr nen guten Einsatz in Ostfriesland hattet!!
Seid lieb aus dem Noden gegrüßt.. ;-)
Elisabeth